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Deutschland 2010
Adolf Eichmann hatte in Buenos Aires Willem Sassen kennen gelernt, einen niederländischen SS-Mann, ehemaligen Kriegsberichterstatter und überzeugten Nationalsozialisten. Sassen gewinnt Eichmann für umfangreiche Tonbandinterviews.
Bei diesen Gesprächen sind zum Teil illustre Gäste anwesend, alte NS-Kameraden, um Eichmann über seine Tätigkeit als Referatsleiter für 'Judenangelegenheiten' reden zu hören, über sein Verständnis von Befehl und Gehorsam, totalem Krieg und 'Judenpolitik'. Man diskutiert über vergangene Zeiten, die Ideen des Nationalsozialismus und ihre Zukunft. Eichmanns Ansichten schockieren sogar die Sassen-Runde, die den Massenmord an Juden für 'undeutsch' und als Teil einer 'Weltverschwörung' gegen Deutschland hält. Während Sassen sich bemüht, die Opferzahlen klein zu rechnen, prahlt Eichmann mit seinen 'Leistungen' und reklamiert für sich viel ehrgeizigere Ziele, als 'nur' sechs Millionen, nämlich die totale Vernichtung des jüdischen Volkes. Die 'alten Kameraden' sind sich alles andere als einig.
SS-Kamerad Willem Sassen hatte sein Eichmann-Material zwischenzeitlich weltweit vermarktet.