Mit einem Klick anmelden
Deutschland / Österreich / Frankreich 2012
In die Pariser Wohnung des älteren wohlhabenden Ehepaars Georges (Jean-Luis Trintignant) und Anne (Emmanuelle Riva) hat man offensichtlich versucht, einzubrechen. Anne verbringt daraufhin eine schlaflose Nacht. Am nächsten Morgen erleidet die 80-Jährige einen Schlaganfall. Anne bleibt rechtsseitig gelähmt und ist von nun an auf den Rollstuhl angewiesen. Im Gegensatz zu der im Ausland lebenden Tochter Eva (Isabelle Huppert) möchte Georges seine Gattin nicht in ein Pflegeheim einweisen lassen. Liebevoll kümmert sich der ebenfalls Achtzigjährige um Anne, kleidet sie an und aus, hilft ihr beim Essen und der Krankengymnastik. George hat seiner Ehefrau versprochen, dass er sie bis zu ihrem Tod in der Wohnung pflegen werde. Doch jetzt verschlechtert sich auch der geistige Zustand Annes dramatisch. Störrisch verlangt sie von ihrem Gatten, dass er sie endlich von ihrem Leid erlösen soll. Georges fällt es immer schwerer, die Situation psychisch zu verkraften. Dann fasst er einen Entschluss.
Nach den Worten von Regisseur und Drehbuchautor Michael Haneke habe ihn das Schicksal seiner an schwerem Rheumatismus erkrankten 90-jährigen Tante zu dem kammerspielartigen Drama „Liebe“ inspiriert. Wie Anne in dem Film von Ehemann George, hatte Hanekes Tante ihren Neffen um Sterbehilfe gebeten. Mit seinem Film wollte er nicht Alter und Tod thematisieren, sondern die Frage, wie man mit dem Leiden eines geliebten Menschen umgeht, meinte Haneke. Hervorragend die Leistungen der beiden Hauptdarsteller Jean-Louis Trintignant als Georges und Emmanuelle Riva als hartnäckige Gattin Anne. Die gemeinsame Tochter Eva spielt Isabelle Huppert. Hanekes berührend feinfühliges Drama wurde mit dem Oscar als Bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet.
Originaltitel: Amour