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Tintinnabulation ist ein Ort, den ich manchmal betrete, wenn ich nach Antworten suche«, umschreibt Arvo Pärt den glockenartigen Kompositionsstil, der ihn berühmt machte. »Das Komplexe und Vielseitige verwirrt mich nur, und ich suche nach Einheit.« Der Este komponierte seine Berliner Messe in einer Zeit voller Fragen und Umwälzungen. Im Frühjahr 1990, kurz nach dem Mauerfall, wurde das Chorwerk in Berlin uraufgeführt.
Auf die Generationen nach ihm übt Pärt eine ungebrochene Faszination aus. Im Baltikum und in den skandinavischen Ländern blüht ein kontemplativer Chorstil, der sich seiner Suche nach Einheit und Erlösung anschließt. Das nordische Programm spiegelt die winterliche und zugleich vorweihnachtliche Zeit des Wartens und Suchens. Drei jüngere und junge Komponistinnen aus Estland, Lettland und Polen haben weltliche Vokalwerke geschrieben, die das Warten statt mit Ungeduld mit meditativer Ruhe füllen und vom SWR Vokalensemble präsentiert werden.