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Es sind neue Rekordzahlen für die Kanaren: Mehr als 30.000 Flüchtlinge haben die Inselgruppe im Atlantik im Westen von Afrika in diesem Jahr erreicht, viele stammen aus dem Senegal. Die kleinste der Inseln ist dabei besonders betroffen: El Hierro. Über 6.000 sind hier angekommen, allein in diesem Jahr. Bürgermeister Juan Miguel Padron sagt, seine Insel sei mit den stark wachsenden Flüchtlingszahlen völlig überfordert.
Die zunehmende politische Instabilität im Senegal ist nach Einschätzung der EU-Grenzschutzagentur Frontex derzeit ein zusätzlicher ‘Push-Faktor’. Auch der Schneider Abdoulaye will die gefährliche Überfahrt nach El Hierro wagen, aber er zögert noch. Freunde raten ihm ab, das Risiko sei zu groß. Die Route führt über mehrere Tage hinweg weit hinaus aufs Meer, um den Küstenwachen der westafrikanischen Länder auszuweichen. Viele überleben die Reise nicht, sie gehen mit ihren maroden Booten unter oder verdursten, weil sie vom Kurs abgekommen sind. Auf den Friedhöfen der Kanaren mehren sich die Grabsteine unbekannter Flüchtlinge.