
Mit einem Klick anmelden
Schweiz 2025
Zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum widmet sich ein Festival der geschriebenen Reportage. 60 Reporterinnen und Reporter aus aller Welt präsentieren in Bern ihre Geschichten.
Eine globale Jury wählt aus 39 nominierten Texten den besten aus und verleiht den "True Story Award". "Kulturplatz" begibt sich mitten hinein in dieses Festival, das der Vertrauenskrise des Journalismus die Qualität von Reportagen entgegensetzen will.
Es sind vielleicht nicht die besten Tage für den Journalismus weltweit. In den USA spricht ein Präsident permanent von "Fake News", im deutschsprachigen Raum politisiert die eine rechtsradikale Partei mit dem Begriff "Lügenpresse". Sogar das renommierte Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" wurde von einem handfesten Fälschungsskandal heimgesucht.
Fast zum Trotz – könnte man meinen – findet in Bern das erste Reportagenfestival im deutschsprachigen Raum statt. Drei Tage lang wird an unterschiedlichsten Orten gelesen und diskutiert. Reporterinnen und Reporter erzählen von ihrer Arbeit, von schwierigen Arbeitsbedingungen, von komplizierten Recherchen und politischen Repressalien.
Ist das ein Zufall? Oder müssen bestimmte Formen des Journalismus kritisch hinterfragt werden? Wenn eine Geschichte durch bestimmte Formen des Erzählens nicht mehr der Wirklichkeit entspricht, weil das Geschichtenerzählen, das "Storytelling" die Wahrhaftigkeit verbiegt? Wenn das verkaufbare Produkt im Vordergrund steht, und nicht die Wahrheit?
Moderator: Nicole Salathé